WEEKLY UPDATE #150: Künstliche Intelligenz trifft auf Selbstreflexion​


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gelesen

Professor Enrique Dans fragt sich:

Sollen Studierende stundenlang recherchieren und schreiben, wenn sie einen KI-Algorithmus [ChatGPT oder andere] einfach mit den richtigen Daten und Fragen füttern können und schnell Antworten erhalten?

Seine Sichtweise ist klar: Es ist nicht entscheidend, ob ein Text dadurch entsteht, dass er „von Hand“ geschrieben wurde. Viel wichtiger ist, dass Studierende die Fähigkeit entwickeln, KI-generierte Inhalte kritisch zu lesen, zu verstehen und zu überarbeiten. Denn nur so können sie den Lernprozess verinnerlichen und ihre Fähigkeiten ausbauen.

Ähnlich sieht es auch Professor Martin Volk vom Institut für Computerlinguistik der Universität Zürich. In einem Interview im Artikel „So verändert ChatGPT die Bildungs- und Berufswelt“ betont er, wie wichtig es im professionellen Umfeld wird, die von ChatGPT erzeugten Inhalte zu kontrollieren, anzupassen und zu kontextualisieren. Besonders in der Informatik zeigt sich dieser Wandel: Programmierer müssen nicht mehr jeden Code „from scratch“ schreiben, sondern vielmehr die Fähigkeit entwickeln, generierten Code kritisch zu beurteilen. Passt er in die bestehende Programmierumgebung? Ist er effizient? Kann man ihn automatisieren?

Wir stehen vor einer Verschiebung der Aufgaben: Das Erstellen von Inhalten „from scratch“ wird weniger wichtig. Stattdessen müssen wir lernen, die generierten Ergebnisse kritisch zu hinterfragen und anzupassen. Diese neue Kompetenz, die kritische Beurteilung, wird in vielen Bereichen zur Schlüsselqualifikation.


gedacht

Wenn eine bestimmte Weltsicht Dein Denken dominiert, neigst Du dazu, jedes Problem, das Dir begegnet, durch die Brille dieser Weltsicht zu betrachten und zu lösen. Das kann einerseits beruhigend sein, weil es Dir vertraut ist. Andererseits engt es Deinen Horizont ein und verhindert, dass Du neue, vielleicht bessere Lösungen findest.

Stell Dir vor, Du trägst eine Brille mit blau getönten Gläsern. Alles, was Du siehst, hat einen blauen Stich. Doch die Welt ist bunt, und es gibt so viel mehr zu entdecken, wenn Du die Brille absetzt oder durch andere Brillen schaust.

Deshalb ist es so wichtig, dass Du vielfältig liest und Dich mit verschiedenen Perspektiven auseinandersetzt. Bücher, Artikel, Essays – sie alle ermöglichen Dir, neue Ansichten kennenzulernen und Deinen eigenen Horizont zu erweitern. Vielleicht stellst Du fest, dass es nicht nur eine richtige Antwort auf eine Frage gibt, sondern viele.

Diese Vielfalt an Perspektiven kann Dir helfen, Probleme kreativer und effektiver zu lösen. Sie kann Dich zum Nachdenken anregen, wenn Du erkennst, wie unterschiedlich die Menschen denken können.

Also, nimm Dir diese Woche ein Buch zur Hand, das außerhalb Deiner gewohnten Denkweise liegt. Lies einen Artikel aus einer anderen Ecke oder höre Dir einen Podcast an, der eine andere Sichtweise präsentiert. Lass Dich inspirieren und erweitere Deinen geistigen Horizont.


gelernt

Stell Dir vor, Du hörst ein Gespräch und verstehst die Hälfte der Wörter nicht. Genau so wäre es, wenn Dein Gehirn nicht über die Fähigkeit verfügen würde, Konzepte zu kategorisieren und zu verknüpfen. Lisa Feldman Barrett bringt es in ihrem Buch „How Emotions Are Made“ auf den Punkt:

Unglaubliche 50 Prozent der Wörter, die Du hörst, würdest Du nicht verstehen, wenn Du sie isoliert hörtest. Aber dank den Konzepten Deines Gehirns lernst Du zu kategorisieren und damit mit den Mitmenschen zu kommunizieren.

Das menschliche Gehirn ist ein wahres Wunderwerk. Es schafft es, aus einem Meer von Einzelinformationen Sinn zu stiften. Ohne diese Fähigkeit wäre unsere Kommunikation eine chaotische Ansammlung von Geräuschen, ohne jede Bedeutung. Doch dank der kognitiven Leistung unseres Gehirns sind wir in der Lage, uns nicht nur zu verständigen, sondern auch tiefe und bedeutungsvolle Gespräche zu führen. Diese Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen und Worte sinnvoll zu verknüpfen, ist ein essenzieller Teil unserer täglichen Kommunikation.

Es ist faszinierend zu bedenken, dass unser Gehirn kontinuierlich arbeitet, um diese Verbindungen herzustellen – oft, ohne dass wir es merken. Es ist, als ob wir ständig ein inneres Puzzle zusammensetzen, bei dem jedes Wort, jede Geste und jeder Gesichtsausdruck ein Teil des großen Ganzen ist.


geschrieben

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Die Revolution des Journaling: Künstliche Intelligenz trifft auf Selbstreflexion

Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, ein Journal (die moderne Version eines Tagebuchs) zu führen, aber nicht gewusst, wo Du anfangen sollst? Oder bist Du bereits geübt im Journaling und suchst nach Möglichkeiten, Dein Journaling zu verbessern? Vielleicht bist Du auch nur neugierig, wie Dich die neuesten Entwicklungen rund um die künstliche Intelligenz in Deinem persönlichen Wachstum unterstützen können?

In diesem Artikel tauchen wir in die Welt des Journaling ein – eine Praxis, die das Potenzial hat, Deine Selbstwahrnehmung zu schärfen und Dein Denken zu verbessern.


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