WEEKLY UPDATE #148: Wie die Digitalisierung eine neue Klasse von Superstars hervorbringt​


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gelesen

Wir leben in einer Welt des sofortigen Vergnügens. Ob es nun das schnell gelieferte Essen von Lieferando, die ständige Flut neuer Informationen auf 𝕏 (ehemals Twitter) oder das blitzschnelle Erscheinen eines Ubers vor unserer Tür ist – alles ist sofort verfügbar. Doch diese unmittelbare Verfügbarkeit hat ihre Tücken. Freya India, eine Jugendliche der Generation Z, bringt es in ihrem Artikel „My Generation Isn’t Suffering Enough“ treffend auf den Punkt:

„Endlose Glückseligkeit [stürzt uns] ins Elend. Das würde erklären, warum sich eine Generation, die von Freiheit, Privilegien und endlosem Genuss überschwemmt wird, so verloren fühlt.“

Diese Worte werfen ein Schlaglicht auf ein zentrales Problem unserer Zeit: Die Vermeidung von Unbehagen führt zu einem Leben, das erschreckend leer ist. Der permanente Komfort hat uns vergessen lassen, dass im Unbehagen oft das größte Wachstum liegt. Freya India beschreibt weiter, wie sich ihre Generation in einem Zustand der Lethargie und Unerfülltheit befindet, gequält nicht von tragischen Ereignissen, sondern von Sinnlosigkeit. Es ist nicht der Burn-out, der sie plagt, sondern der Mangel an ernsthaften Herausforderungen. Es ist eine Generation, die mit allem aufgewachsen ist, was man zum (Über-)Leben braucht, die nie wirklich für etwas kämpfen musste.

In eine ähnliche Richtung geht auch Christian Busch in seinem Buch „Erfolgsfaktor Zufall“. Er schreibt:

„Wenn man in jungen Jahren etwas Schmutz isst, entwickelt man Antikörper, die einem später im Leben helfen. Wenn Sie alle Arten von Bakterien meiden würden, wäre Ihr Immunsystem weniger vorbereitet, mit ihnen später im Leben fertig zu werden.“

Diese Analogie lässt sich auf viele Bereiche des Lebens übertragen. Wenn wir das Unerwartete unterdrücken, anstatt es anzunehmen, werden wir verletzlicher. Busch rät dazu, nicht nur Risiken zu managen und potenzielle Fehler zu vermeiden, sondern Ausdauer zu entwickeln und das Unerwartete als Chance zu sehen.

Was bedeutet das für uns? Vielleicht sollten wir beginnen, die kleinen Unannehmlichkeiten des Lebens nicht zu meiden, sondern als wertvolle Lektionen zu betrachten. Indem wir unsere Befriedigung freiwillig hinauszögern und uns Herausforderungen stellen, können wir bedeutungsvollere Dinge im Leben erlangen. Die Bereitschaft, Unbehagen zu akzeptieren, führt zu einem erfüllteren Dasein.

Quelle: My Generation Isn’t Suffering Enough


gedacht

Stell Dir vor, Du hast einen Blog mit allgemeinen Fitnesstipps. Dein Content ist wertvoll, keine Frage. Du hilfst Menschen, gesünder zu leben und ihre Fitnessziele zu erreichen. Doch in einem Meer von Blogs, die ebenfalls allgemeine Fitnesstipps anbieten, ist Dein Blog nicht relativ wertvoll genug, um sich auf dem Markt durchzusetzen. Du bietest keinen einzigartigen Mehrwert, der Dich von den anderen abhebt. Und genau hier liegt der Knackpunkt: Es geht nicht nur darum, Wert zu schaffen, sondern darum, wie dieser Wert im Vergleich zu anderen Angeboten steht.

Ein anderes Beispiel: Sand. Klingt zunächst banal, oder? Doch der Wert von Sand hängt stark davon ab, wo er angeboten wird. In der Sahara ist Sand im Überfluss vorhanden und daher praktisch wertlos. Aber in einem Tal, das sich auf eine bevorstehende Überschwemmung vorbereitet und dringend Sand für Sandsäcke benötigt, ist dieser Sand plötzlich unschätzbar wertvoll. Hier sehen wir wieder, dass der Wert relativ zu den Umständen und dem Bedarf bemessen wird.

Die reichsten Menschen haben dies verstanden und nutzen es zu ihrem Vorteil. Sie schaffen nicht einfach nur Werte – sie schaffen Werte, die in ihrem spezifischen Kontext unersetzlich sind. Sie haben Produkte und Dienstleistungen entwickelt, die nicht nur innovativ sind, sondern auch einen einzigartigen und unverzichtbaren Platz in unserem Leben eingenommen haben. Ihr Wert ist relativ gesehen immens, weil es nichts Vergleichbares gibt, das ihren Platz einnehmen könnte.

Was können wir daraus lernen? Es reicht nicht, nur etwas Wertvolles zu schaffen. Du musst darüber nachdenken, wie einzigartig und unverzichtbar Dein Beitrag ist. Wie hebt er sich von allem anderen ab? In welchem Kontext wird er zum Game-Changer?

Also, wenn Du das nächste Mal ein Projekt startest oder eine Idee umsetzen willst, frage Dich: Was macht meinen Beitrag relativ wertvoll? Wie kann ich sicherstellen, dass er in seinem Kontext einzigartig und unverzichtbar ist? Denn nur so schaffst Du etwas, das sich auf dem Markt durchsetzen kann und echte Veränderungen bewirkt.

Der wahre Wert liegt im relativen Wert.


gelernt

Wenn Du ohne Einschränkungen brainstormst, neigst Du dazu, Deiner Intuition zu folgen. Das bedeutet oft, dass Du auf altbewährte Ideen zurückgreifst, die sich sicher und vertraut anfühlen. Das ist nicht schlecht, aber wirklich bahnbrechend ist es auch nicht.

Nun stell Dir vor, Du hast plötzlich nur noch die Hälfte des Budgets zur Verfügung oder eine Frist, die so eng ist, dass sie fast utopisch erscheint. Plötzlich bist Du gezwungen, um die Ecke zu denken. Dein Gehirn geht in den „Überlebensmodus“ und sucht nach unkonventionellen Wegen, um das Problem zu lösen. Und siehe da – die wirklich kreativen Ideen beginnen zu sprudeln.

Ein schönes Beispiel aus der Praxis: Der berühmte Architekt Frank Gehry wurde oft durch Budgetbeschränkungen zu seinen innovativsten Designs inspiriert. Statt teuerster Materialien nutzte er Wellblech und Sperrholz und schuf Gebäude, die nicht nur einzigartig, sondern auch ikonisch sind.

Was heißt das nun für Dich? Beim nächsten Mal, wenn Du ein Problem lösen musst, setz Dir selbst ein paar Grenzen. Begrenze Deine Ressourcen, mach Dir eine strikte Zeitvorgabe oder definiere klare Regeln, an die Du Dich halten musst. Du wirst überrascht sein, wie schnell Dein Gehirn beginnt, kreative Lösungen zu finden, die Du in einem freien Umfeld niemals entdeckt hättest.

Probier es aus! Die besten Ideen entstehen oft in den engsten Räumen. Wer hätte gedacht, dass Einschränkungen Dein größter Verbündeter im kreativen Prozess sein könnten?

Quelle: Decisive: How to make better choices in life and work


geschrieben

Der Freelancer-Effekt: Wie die Digitalisierung eine neue Klasse von Superstars hervorbringt

Viele Arbeitnehmende wünschen sich, einen möglichst großen Teil ihres Jobs im Homeoffice erledigen zu dürfen. Aber was ist, wenn durch diese Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice eine neue Klasse von verdammt gut verdienenden Freelancern entsteht und sich das bereits bestehende Wohlstandsgefälle in der Gesellschaft noch weiter vergrößert? Dann würde gelten: Pass auf, was Du Dir wünschst, denn es könnte in Erfüllung gehen!

In diesem Artikel geht es um diesen „Freelancer-Effekt“ und seine Folgen.


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